bei Rüdesheim am Rhein wurde als Andenken
an den deutsch-französischen Krieg und das
nachfolgend entstandene deutsche
Kaiserreich errichtet. Es ging auf einen
Vorschlag des Schriftstellers Ferdinand Heyl
im "Rheinischen Kurier" zurück, der von
Kaiser Wilhelm I. und Reichskanzler Otto von
Bismarck angenommen wurde. Den
Wettbewerb gewann der Dresdener Bildhauer
Johannes Schilling, den Entwurf der
Architektur lieferte der Architekt Karl
Weißbach. Gegossen wurde die Figur in München von Ferdinand von Miller. Bei der
Grundsteinlegung am 16. September 1877, wie auch bei der Einweihung am 28.
September 1883, war Kaiser Wilhelm I. persönlich anwesend. Seitdem erhebt sich die über
12 m hohe Figur der Germania als "Wacht am Rhein", mit der Kaiserkrone in der erhobenen
Hand, auf dem nochmals etwa 26 m hohen Steinsockel. Rechts und links die
Allegorien von Krieg und Frieden. Das Hauptrelief zeigt Kaiser Wilhelm I. zu Pferd, umgeben
von Fürsten und Generälen.
Der Tempel
am Niederwalddenkmal geht auf Karl
Maximilian Graf von Ostein zurück. Er war Teil
des von ihm angelegten Parks auf dem
Niederwald und wurde von Schriftstellern und
Dichtern aufgesucht, die in ihren zahlreichen
Werken die Romantik des Rheintales
beschrieben haben. Goethe war ergriffen "von
der Schönheit des überaus prächtigen
Rheingaus". 1944 wurde das 1788 errichtete
Bauwerk bei einem Luftangriff auf Rüdesheim
am Rhein zerstört. Einige Rüdesheimer hatten
es sich zur Aufgabe gemacht, den Tempel wieder nach seinem alten Vorbild aufzubauen.
Der sogenannte "Tempelverein" zeichnet seither für den Unterhalt verantwortlich. Am
14.11.2005 erfolgte der 1. Spatenstich. Am 5. Juni 2006 (Pfingstmontag) wurde der rekonstruierte
Tempel auf dem Niederwald eingeweiht.